Seit dem 25. Januar hat unser Verein wieder einen neuen Vereinsmeister, oder besser gesagt: eine Vereinsmeisterin. Diese hört auf den Namen Britta und sie konnte sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Turniers besiegen. Und das nun schon zum zweiten Mal, insofern war das keine große Überraschung! Am Rande der Auslosung zu den Viertelfinals hörte man vorher so manch gestandenen Verbandsliga-Squasher am Spielfeldrand murmeln: „Bitte nicht Britta, dann bin ich raus…!“ Aber beginnen wir am besten am Anfang.
Seit langem ist es Tradition bei uns, einmal im Jahr durch ein Ranglistenturnier einen Vereinsmeister zu bestimmen. Noch vor ein paar Jahren war das allerdings bereits im Vorfeld immer eine recht klare Sache: Die ehemaligen Bundesliga-Spieler machte das Rennen unter sich aus. Für die weniger professionellen Spielerinnen und Spieler gab es dann nur noch die Plätze dahinter. Seitdem die „Profis“ nach und nach ausgeschieden waren, hatte dann plötzlich ein größerer Kreis von Vereinsmitgliedern eine Chance auf den Titel. Entsprechend groß war dann auch in den letzten Jahren der Ehrgeiz, mit dem die Teilnehmer den Schläger in die Hand nahmen. Wer aber nun denkt, dieses Turnier sei eine reine Veranstaltung von Ligaspielern, kennt den KSC nicht. Auch wenn der Ehrgeiz bei Manchen groß sein sollte, werden doch stets alle Vereinsmitglieder freundlich mit ins Boot genommen. Selbst Anfänger, die grade eben in der Lage sind, einen Squashschläger zu halten, werden herzlich gebeten mitzuspielen. Dann wird eben mal nicht so hart gespielt. So kommen alle Teilnehmer auf ihre Kosten und die Stimmung ist bei allem Ehrgeiz freudvoll entspannt.
So verwundert es auch nicht, dass in diesem Jahr mit Marvin ein jüngerer Nachwuchsspieler das Turnier organisierte, der vor wenigen Jahren noch eben diesen Anfängerstatus besaß. Nach vielen Jahren der Nachwuchs-Tristesse hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren ein immer größerer Kreis von Nachwuchstalenten bei uns im Veerein zusammengefunden, der sich immer stärker und sehr erfolgreich in die aktive Vereinsarbeit einbringt. Darüber hinaus spielen einige der Nachwuchsspieler bereits sehr erfolgreich in der zweiten Mannschaft (Landesliga) und es ist damit zu rechnen, dass sie demnächst entweder aus eigener Kraft den Aufstieg in die Verbandsliga schaffen oder aber nach und nach die älteren Spieler der ersten Mannschaft (Verbandsliga) ersetzen werden.
Auch dieser Generationenwechsel spiegelte sich natürlich im Verlaufe des Turniers wieder, was sehr spannend war. Zunächst wurde in einer Gruppenphase eine Rangfolge nach der aktuellen Leistungsfähigkeit ermittelt. Die Gruppen wurden vom Organisationskomitee so zusammengestellt, dass sozusagen eine bunte Mischung mit einer ungefähr zu erwartenden Rangfolge zusammengewürfelt wurde. So hatten auch die Spieler mit weniger Erfahrung die Möglichkeit, einmal einen Ligaspieler herauszufordern. Anschließend spielten dann die jeweiligen Gruppenersten, -zweiten usw. gegeneinander und von diesen dann die Gewinner bzw. Verlierer dann wiederum gegeneinander, bis die so ermittelte Rangfolge feststand. Dabei gab es wie in jedem Jahr wieder einige handfeste Überraschungen. Die erste war, dass bis auf unseren Altmeister Christoph Z., der gesundheitliche Probleme hatte, alle Spielerinnen und Spieler bis zum Schluss durchhielten. Maximal mussten pro Teilnehmer bis zu 18 Sätze gespielt werden, was auch für Vereinssquasher schon recht brutal ist. Neben Britta spielte auch noch Swantje Scheibel als weibliche Teilnehmerin mit und sie konnte den 13. von 20 Plätzen erreichen. Mit Melli war noch eine dritte Dame am Start und dass sie als absolute Anfängerin mit den tapferen Lukas und Joshua bereits zwei Männer hinter sich lassen konnte, spricht für sich. Hier wächst ein großes Talent heran. Kein Wunder, ist sie doch die Tochter unseres Squash-Urgesteins und Nachwuchs-Trainers Wolfgang. Mit Peter, Jan-Lasse Damian und Marcel reihten sich dann die fortgeschrittenen Anfänger hinter der Landesliga-Spielerin Swantje ein. Wie bereits zu Beginn gesagt, hatten neben unserer ehemaligen Oberliga-Spielerin Britta eine ganze Reihe von Männern eine zumindest theoretische Chance auf den Titel. Als Geheimfavoriten wurden dabei die Nachuchsspieler Janek und David genannt und auch unser Vereinspräsident Christoph L. und die Altmeister Hansi, Rainer und Matthias durften sich zumindest eine mehr oder weniger große Außenseiterchance ausrechnen. Es überraschte am Ende niemanden, dass Janek, der in den letzten Monaten den größten Leistungssprung zu verzeichnen hatte, es gegen David ins Endspiel schaffte. Auch wenn der Spielverlauf äußerst knapp war. Letzterer konnte dann das Spiel um den dritten Platz gegen den gegenwärtig etwas untrainierten „Präsi“ für sich entscheiden. Und noch eine weitere Überraschung, die eigentlich keine war: Unser Jugendtrainer und langjähriger Ligaspieler Wolfgang konnte sich mit seinen 68 Jahren auf den fünften Platz schieben. Alle Wetter, Glückwunsch Wolfgang! Dahinter dann Hansi mit seinen ziemlich krummen Bällen und Alex mit seinen ganz schön krummen Bällen. Viele Zuschauer hatten Rainer aus der Ersten Mannschaft weiter vorn gesehen, aber bei seinem Spiel war doch ein deutlicher Trainingsrückstand zu bemerken. Dahinter reihte sich Matthias ein, die ehemalige Nummer eins der zweiten Mannschaft. Turnierleiter Marvin erreichte, diplomatisch wie er ist, den zehnten Platz, gefolgt von Daniel und dem verletzten Christoph Zander.
Das Endspiel zwischen Britta und Janek begann sehr spannend mit einem hart umkämpften ersten Satz, den Janek schließlich nach atemberaubend gutem Abwehrspiel für sich entscheiden konnte. Auf die lange Strecke setzte sich dann aber doch Britta mit ihrem mörderisch geduldigen und sehr genauen Spiel durch. Wenn man Britta beim Spielen zuschaut wird einem schnell klar: Squash ist eigentlich ganz einfach! Man muss den Gegner nur von einer Ecke in die andere schicken und dann wieder zurück, und dann wieder hin und dann wieder zurück, dann wird er irgendwann das Laufen schon einstellen. Das jedenfalls widerfuhr auch Janek in den Sätzen zwei und drei, so dass seine Beine immer schwerer wurden, bis sie gegen Mitte des dritten Satzes die Arbeit fast komplett einstellten. Einigen von den ambitionierteren Teilnehmern konnte man die Erleichterung deutlich ansehen, dass nicht sie selbst da grade von unserer erfahrenen Dame durch die Mangel gedreht wurden.
An dieses ausgesprochen geglückte Turnier – herzlichen Dank an die Turnierleitung !! – schloss sich eine gesellige Weihnachtsfeier an und man erzählt sich, dass es einige Teilnehmer in Begleitung der Turniersiegerin noch bis in die Bergstraße geschafft hatten, um die Naacht standesgemäß ausklingen zu lassen.
Uwe L